In meiner Verzweiflung, scheinbar die einzige Mutter zu sein, die durch die Schwangerschaft einen Identitätsverlust erlitten hat, habe ich im Mai 2019 auf Facebook eine Umfrage zu dem Thema gestartet:
Und das Ergebnis hat mich derart überrascht, dass ich einfach nicht verstehen konnte, warum ich vorher noch nie davon gehört hatte:
Offensichtlich handelte es sich dabei um ein Tabu-Thema, wie auch die vielen persönlichen Nachrichten von Müttern an mich zeigte. Die Umfrageergebnisse habe ich anschliessend als FB-Kommentar wie folgt zusammengefasst:
- Identitätsverlust betrifft sehr viele Mütter: In meiner Umfrage mit fast 200 Müttern gaben 60% davon an, eine ähnliche Erfahrung gemacht zu haben.
- Identitätsverlust scheint ein gesellschaftliches Tabu-Thema zu sein: Weder in der Literatur, noch im Rahmen von ElKi-Treffens bin ich mit diesem Thema in Kontakt gekommen.
- Die Herausforderung bei einem Identitätsverlust ist das neue Ich kennen & lieben zu lernen. Hilfreich ist dabei, frühere Gewohnheiten wieder in den Alltag zu integrieren. Wenn dies unmöglich ist, hilft Akzeptanz, um das Alte loslassen zu können. Funktionieren alleine ist keine Lösung und schadet auf Dauer der Gesundheit. Es braucht eine gesunde Portion Egoismus; jedes Kind hat einen Vater, Grosseltern, Paten oder sonstige Familienangehörigen, welche eine rechtliche oder zumindest moralische Unterstützungspflicht haben. Und bezüglich Freundschaften, zeigt sich, wer wahre Freunde sind und wer nicht.
- Professionelle Hilfe und der Austausch mit Gleichgesinnten kann den Genesungsprozess unterstützen. Deshalb: Ganz herzlichen Dank an, für diese tolle Community!
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