Expertin für Tumorbildgebung

Prof. Dr. med. Maria-Katharina Ganten hat ihre Allgemeine Radiologische Facharztausbildung an der Universitätsklinik Heidelberg mit zusätzlichen Schwerpunkten in Muskuloskelettale und Gefäss Radiologie absolviert. Parallel zur Tätigkeit in allgemein versorgenden radiologischen Praxen hat sich Prof. Dr. med. Maria-Katharina Ganten anschliessend weiter im Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg in der Tumorbildgebung für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT – Heidelberg) spezialisiert. Hierzu gehört die Tumorvorsorge, die Ausbreitungsdiagnostik und die Therapie/Rezidivkontrolle mit Hilfe von Computertomographie, Kernspintomographie und Sonographie.

Das klinische Management von Patienten mit malignen Tumoren hat sich in den letzten Jahren verändert. Waren die Patienten meist mit der fatalen Diagnose ‚unheilbarer Krebs‘ konfrontiert, handelt es sich mit der Einführung neuartiger Therapeutika oft um eine chronische, über langen Zeitraum beherrschbare Erkrankung. Zur Beurteilung des Tumoransprechens solider Tumore wurden größenbasierte Kriterien, genannt RECIST (Response Evaluation Criteria in Solid Tumors) definiert. Die Beurteilung nach (RECIST) ist aktuell die meist eingesetzte, validierte Methode für das Monitoring der Therapieresponse solider Tumoren. Sie lassen sich sehr gut anwenden bei Tumoren, die durch Grössenveränderung auf die Therapie reagieren.

Abbildung 1: Beispiel für ein Tumoransprechen mit Grössenrückgang einer Lungenmetastase unter Chemotherapie.

Die neusten Entwicklungen der Tumortherapie – Stichwort personalisierte Medizin – erfordern auf Tumorart und Therapieform angepasste Bildinterpretation. Zielgerichtete Antikörper, sog. Targeted Therapies, wirken oft nicht – oder nicht sofort – auf die Grösse eines Tumors. Der Grössenverlauf entspricht also nicht notwendigerweise dem Schweregrad der Erkrankung.

Abbildung 2: Beispiel für einen Patienten mit Hepatozellulärem Karzinom (HCC) der Leber unter Therapie mit Sorafenib. Auch wenn die Tumorgrösse nicht abnimmt profitiert der Patient von der Therapie. Er lebt länger und die Beschaffenheit des Tumors hat sich geändert, die Konsistenz ist weniger solide, weil die Therapie die Durchblutung des Tumors reduziert und er damit nicht aggressiv weiterwachsen kann.

Aktuell werden neue Techniken zur Verlaufsbeurteilung entwickelt wie beispielsweise die Immunantwort bezogenen Kriterien, die berücksichtigen, dass ein Tumor unter Immuntherapie anschwellen kann aufgrund von einwandernden Entzündungszellen. Hierdurch entsteht ein Pseudoprogress des Tumors, der erst in Folge sichtbar schrumpft.

Die komplexe Beurteilung der Tumorresponse ist eine verantwortungsvolle interdisziplinäre Aufgabe für Experten. Prof. Dr. med. Maria-Katharina Ganten hat ihre Kenntnisse in der Bildgebung von Lungenkrebs- und anderen Lungenerkrankungen hat an der Thoraxklinik der Universität Heidelberg vertieft und weiterentwickelt. Aufgrund ihrer langjährigen radiologischen Tätigkeit hat sie immer den ganzen Patienten im Blick. Ihr zusätzliches Spezialgebiet in der komplexen thorakalen und abdominellen Bildgebung beinhaltet nicht nur seltene Lungenerkrankungen, sondern auch die frühzeitige Krebserkennung und biologische Tumorcharakterisierung sowie Begleitung der Planung und Beurteilung einer individuellen Therapie. Das Wohl der Patienten liegt Prof. Dr. med. Maria-Katharina Ganten besonders am Herzen und eine enge Kommunikation mit den behandelnden Kollegen aber auch verständliche Information für den Patienten sind ihr wichtig.

>> zu den Publikationen von Prof. Dr. med. Maria-Katharina Ganten